Einfache Maßnahmen sind sofort möglich
Die geplante Kürzung von Mitteln für Fahrradwege um eine halbe Million pro Jahr sind für den Hildesheimer Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) nicht akzeptabel. Ihr Kreisvorsitzender Henry Kucz bemängelt, dass in Hildesheim weiterhin Investitionen in die Fahrradinfrastruktur auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. „Die massiven Probleme sind seit Jahrzehnten eklatant und die Stadt Hildesheim findet immer wieder neue Ausreden, warum etwas noch nicht geht,“ kritisiert Kucz. „Es ist überfällig, dass die Stadt was tun muss.“
Die Mängelliste bei den Fahrradwegen in Hildesheim ist lang. So sind an vielen Stellen die Radwege deutlich schmaler als erlaubt. „Nicht nur, dass z.B. in der Kaiserstraße die Radwege teilweise schmaler als die vorgeschriebenen 1,5 Meter breit sind, sie werden auch noch durch Verkehrsschilder- und Ampelmasten, die knapp hintereinander mal rechts und mal links stehen, in der lichten Breite begrenzt und erinnern mehr an eine Slalomstrecke,“ stellt der Kreisvorsitzende fest. „Gerade bei Dunkelheit, Regen oder Nebel ist die Gefahr einer Kollision nicht unerheblich. Hier müssen die Masten einheitlich außerhalb des Fahrbereiches aufgestellt werden, was keinerlei langer Planung bedarf.“
Auch regt der ÖDPler an, dem Beispiel aus Hannover zu folgen: Hier wurden gerade in der Innenstadt viele Radwege durchgängig in einem kräftigen, unübersehbaren rot gestrichen, was den Autofahrern klar signalisiert, hier haben Radfahrer Vorrang. Als weiteres wurden in der Innenstadt von Hannover an Ampelmasten massiv Spiegel montiert, damit abbiegende Autofahrer Radfahrer im eigenen toten Winkel sehen und beachten können. „Mit diesen beiden Maßnahmen lässt sich die Sicherheit ohne lange Planungen und Umbauten deutlich erhöhen,“ meint Henry Kucz.
Die Situation an der Hohnsenbrücke, auf der Radfahrer auf ewig absteigen und schieben sollen, hält der Kreisverband für eine absolute Unverschämtheit. Im Prinzip wurde hier von der Stadt eine dauerhafte Streckensperrung angeordnet. Für Autofahrer würde nie eine solche Entscheidung getroffen werden. „Eine Ausschreibung eines Geländers und deren Montage dürfte die Stadt nicht überfordern, sodass die Lösung in wenigen Monaten realisiert sein könnte,“ sagt Kucz.
„Nur fehlt mir der Glaube an den Willen im Hildesheimer Rathaus. Hildesheim schafft es nur mit Not ein Zehntel der Mittel pro Kopf für die Fahrradinfrastruktur aufzuwenden im Vergleich zu Kopenhagen“, stellt Kucz abschließend fest.