Am 09.10.2019 fand in der Aula der Grundschule Harsum eine Informationsveranstaltung der Klärschlamm-Initiative Hildesheim statt. Die Initiative setzt sich bisher aus einigen Bauern und weiteren interessierten Bürgern zusammen. Die Veranstaltung wurden von Henry Becker aus Harsum und Peter Frank aus der Hildesheimer Nordstadt moderiert.
Es wurde den ca. 80 Teilnehmern, von den Referenten ausführlich dargelegt, welche gesetzliche Grundlage es für die Klärschlammverbrennung gibt und was von der Stadt Hildesheim bisher unternommen wurde, um eine Monoklärschlammverbrennungsanlage am Hafen Hildesheim zu bauen.
Leider wurde von der Verwaltung und der kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH (KNRN), welche die Anlage betreiben will, wenig ernsthafte Aufklärung der Bürger betrieben. Weder das JOMA Gutachten, welches als Grundlage für die Standortentscheidung herangezogen wurde, wurde veröffentlicht, noch wurde mit aktuellen Zahlen bei den Veranstaltungen der Verwaltung gearbeitet. Wenn Zahlen von 2013 anstatt von 2018 vorgestellt werden, kann man wohl nicht von Aktualität sprechen.
Es entsteht der Anschein, dass hier dem Bürger Sand in die Augen gestreut werden soll. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen, würde durch den Ausbau der Verbrennungskapazitäten, z.B. an bestehenden Müllverbrennungsanlagen und schon jetzt durchgeplanten und vor dem Baubeginn stehenden Projekten, die zu erwartende Menge Klärschlamm ohne Probleme bewältigt werden. Eine Anlieferung von Hildesheimer Klärschlamm an die anderen Verbrennungsanlagen wären eine echte Alternative. Diese Variante wäre auch mit viel weniger finanziellen Risiko für die Bürger der Stadt Hildesheim verbunden. Außerdem sprechen die geografische Lage, die in der Nähe befindlichen Gewerbebetriebe aus dem landwirtschaftlichen Bereich und die Wohnbebauung im näheren Umfeld gegen das Projekt. Die Verbrennungsanlage würde des Weiteren in der Einflugschneise des Hildesheimer Flughafens liegen und ist direkt in der Nähe von Naturschutzgebieten.
Man fragt sich, was die Abgeordneten des Rates der Stadt Hildesheim bewogen hat, diesem Vorhaben die Zustimmung zu geben. Noch gibt es die Chance diese Fehlentscheidung durch das Engagement der Bürger zu verhindern. Das kam auch klar in der anschließenden Diskussion zum Tragen, an dem sich auch unser Mitglied Jorg Böttcher aktiv beteiligte. Er brachte unter anderem als eine Möglichkeit ein Bürgerbegehren gegen die Klärschlammverbrennungsanlage ins Spiel.
Die Initiatoren der Bürgerinitiative baten die anwesenden Bürger Mitglied zu werden und sich mit ihrem Wissen und Engagement einzubringen. Es werden neben der Veranstaltung am 14.10.2019 in Hasede, weitere Aktionen geplant. Wer sich umfassender informieren möchte kann dies auf der Seite www.regionhi.de tun, welche von der Initiative betrieben wird.
Die ÖDP-Hildesheim wird die Initiative aktiv unterstützen und auf der politischen Ebene um mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung kämpfen, so wie die ÖDP das seit 37 Jahren konsequent lebt.